Platz der Jugend in Partnerschaften

Um eine Partnerschaft nachhaltig zu gestalten, ist es unerlässlich, diese möglichst breit aufzustellen. Dabei ist die Einbindung von jüngeren Teilnehmenden und Mitglieder wichtig. Welche Themen und Projekte sind für diese Zielgruppe interessant? Wie kann man hier sinnvoll kommunizieren? Welche Rahmenbedingungen müssen gegeben sein, um ein dauerhaftes und aktives Engagement zu erzielen?

Ein paar Zahlen

Die Altersgruppe der 16- bis 25-Jährigen ist in den Aktivitäten der deutsch-französischen Partnerschaften unterrepräsentiert. Zwar ist diese Altersgruppe als Zielpublikum oft angesprochen (schulische und außerschulische Begegnungen), allerdings meistens als passive Teilnehmende und weniger in einer aktiven Rolle als Mitorganisator. In den Strukturen der Partnerschaften sind Jüngere auch eher selten vertreten.

Weiterführende Publikationen:

Städtepartnerschaften, den europäischen Bürgersinn stärken

PANORAMA #5 - Städtepartnerschaften, Stabübergabe an die junge Generation

PANORAMA #8 – Dekarbonisierung in der Jugendmobilität voranbringen

Bericht des 3. Zukunftsdialogs im Rahmen der Partnerschafts-Konzeption Baden-Württemberg & Frankreich zum Thema "Junge Generation - engagiert?

 

Die Jugend als Zielgruppe

Erfahrungen im Ausland sind für die persönliche und berufliche Entwicklung prägend. Partnerschaften bieten einen vertrauensvollen und sicheren Rahmen, um passgenaue Begegnungen und Aktivitäten zu organisieren. Neben den klassischen kulturellen, schulischen und sprachlichen Reisen verlangt es nach neuen Formaten und Themen für Jugendaustausche.

Dabei ist folgendes wichtig:

- Interesse der Jugendlichen in der eigenen Kommune verstehen (Welche Vereine sind besonders beliebt? Wo treffen sich die Jugendliche? Gibt es in der Kommune ein Jugendgemeinderat?...)

- Kommunikationswege überdenken. Der Aufruf im Stadtanzeiger ist sicher gut, aber vielleicht kann er ergänzt werden durch Posts in den sozialen Medien, über weitere Vereine, direkten Kontakt in Schulklassen etc

- Aktive Rolle zulassen. Viele Jugendliche sind gerne dabei, wenn sie selbst etwas gestalten können. Sie sollen eigene Aktivitäten und Projekte vorschlagen, selbst Programme entwerfen und auch das Budget verwalten dürfen. Erfahrene Vereinsmitglieder können ihnen unterstützend und beratend zur Seite stehen

- Neue Formate und Themen ausprobieren. Neben kulturellen und sprachlichen Aspekten ziehen solche Projekte an, die ein (sinnvolles und bleibendes) Ergebnis erzielen. Dafür eignen sich zum Beispiel Projekt im Umwelt- oder Kunstbereich. Lassen Sie sich hier von den Projektbeispielen der Mitglieder der Plattform inspirieren.

- Follow-up nicht vergessen. Eine Berichterstattung über die Aktivitäten ist wichtig, um die Sichtbarkeit zu erhöhen und um neue Mitglieder zu finden. Jugendliche können auch Botschafter für die Partnerschaften werden.

Weiterführende Publikationen:

Zurück in die Zukunft: Erwartungen junger Menschen in Deutschland und Frankreich, DFJW, 2023.

Good Practice Guide - Die junge Generation in Städtepartnerschaften. Maison de l’Europe Centre d’Information Europe Direct de Midi-Pyrénées, Toulouse, 2018.

101 Ideen für die deutsch-französische Freundschaft - Deutsch-französischer Jugendausschuss

Gemeinsam in der Verantwortung

Viele Partnerschaften wurden in den 1960er bis 1980er gegründet. Die Gründerinnen und Gründer haben seitdem die Beziehungen geprägt und getragen, haben Netzwerke aufgebaut und zahlreiche Reisen und Begegnungen organisiert. Dieses Wissen gilt es zu bewahren und weiterzugeben. Gleichzeitig ist es wichtig, von Beginn an dafür zu sorgen, die Partnerschaft offen zu gestalten und immer wieder neue Mitglieder oder Verantwortliche zu gewinnen. Der Generationswechsel sollte möglichst laufend und nicht als Bruch erfolgen.