Schwetzingen
En partenariat avec : Lunéville
depuis : 1969
Bevor sich die Städtepartnerschaft mit Lunéville anbahnte, bestanden freundschaftliche Beziehungen zu Montdidier, einer kleinen Gemeinde nördlich von Paris. Aufgrund der zu unterschiedlichen strukturellen Prägungen mündeten die wenigen private Kontakte jedoch nicht in den erhofften bürgerschaftlichen Austausch, weshalb sich der damalige Schwetzinger Bürgermeister Kurt Waibel mit der Bitte um Vorschlag einer kulturell ähnlich geprägten Stadt an den Rat der Gemeinden Europas wandte. Aufgrund der offensichtlichen Gemeinsamkeiten war daraufhin das Interesse am lothringischen Lunéville groß, das aufgrund der geringeren Distanz, seines Schlosses und ähnlichen Voraussetzungen u.a. im Schulsektor als weitaus passender empfunden wurde. Die ersten offiziellen Kontakte Schwetzingens zu Lunéville datieren auf das Jahr 1965 zurück. Vier Jahre später, am 04.05.1969, setzten in Schwetzingen und am 21.09. des gleichen Jahres in Lunéville die damaligen Bürgermeister beider Städte, Kurt Waibel und Dr. Jean Bichat, in Anwesenheit der Gemeinderäte ihre Unterschrift unter die offizielle Partnerschaftsurkunde. Seither hat sich die Partnerschaft in das Bewusstsein unzähliger Bürger beider Städte eingeprägt. Viele Kontakte und Freundschaften wurden geknüpft, unzählige gemeinsame Veranstaltungen durchgeführt, von Ausstellungen, Konzerten über Schüleraustausche bis zu den legendären „Boom sportif“-Wettkämpfen reicht die Palette. Tatsächlich aber gab es schon vor über 200 Jahren erste Kontakte zwischen den beiden Städten. Geldnot veranlasste Herzog Stanislaus I. Leszczyński dazu, aus seinem Schlossgarten in Lunéville Skulpturen an Carl Theodor für dessen Schlossgarten in Schwetzingen zu verkaufen, so z. B. die Figur des Sängers Arion und die Wildschweingruppe am Fuß des Apollotempels. Nicolas de Pigage, am 02.08.1723 in Lunéville geboren und am 30.07.1796 in Schwetzingen verstorben, war der erste Botschafter Lunévilles in Schwetzingen. Als Architekt und Gartendirektor zeichnete er in Schwetzingen für zahlreiche Bauwerke verantwortlich, so z. B. für das Rokokotheater, das südliche Zirkelhaus, die Orangerie, die Badhausanlage und die Gartenmoschee. Technische Meisterleistungen gelangen ihm mit dem Oberen und dem Unteren Wasserwerk für die Wasserkünste des Schlossgartens. Auch die katholische Kirche St. Pankratius trägt mit der klassizistischen Westfassade seine Handschrift. 2014 wurde in einem Kooperationsvertrag zwischen den Staatlichen Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg, dem Département Meurthe-et-Moselle und dem Goethe-Institut Nancy ein Kooperationsvertrag geschlossen. Mit der Vereinbarung soll der Austausch zwischen den beiden Schlossverwaltungen mit Unterstützung durch das Goethe-Institut weiter ausgebaut werden, um die kulturhistorischen Wurzeln beider Nationen zu verdeutlichen und zugleich den Kulturaustausch in diesem Bereich zu intensivieren.